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DAS DORF MIKULOV

Adresse: Mikulov
Platz: Mikulov
GPS-Koordinaten: 50.687606, 13.721597
Bereich: Mikulov

Die ersten beiden Hüttenarbeiter suchten 1404 den Ort auf, an dem sich das heutige Dorf befindet, und begannen mit dem Bergbau in der Grube Allerheiligen. Als sie tatsächlich Erz fanden, verkauften sie die Schürfrechte an den damaligen Fürsten Lobkowicz. Er errichtete in Mikulov fünf Häuser und nannte diesen Ort „Neuschelenberg“. Im Laufe der Zeit wuchs diese Siedlung jedoch, weitere Häuser und Bewohner kamen hinzu, die vor allem Erze suchten und den Dorfnamen nicht mochten. Daher baten sie um einen anderen Namen, laut der Bulle von Kaiser Joseph II. wurde die Siedlung zur Stadt mit eigenem Wappen und Widmung. Der neue Name lautete nun Sankt Niklasberg. Die Chronik und die Bulle begründen es wie folgt: "Da wir sehen, dass der Abbau sehr erfolgreich ist, geben wir der Stadt den Name St. Niklasberg." Damals gab es in Mikulov insgesamt 549 Schürfgruben. Der Blick von Nové Město auf die Hänge von Mikulov verrät die Orte, wo Erze abgebaut wurden. In diesem Bereich ist das Gras dunkel.

Im Siebenjährigen Krieg litt die Stadt sehr, der Bergbau wurde eingestellt und die Bergleute flohen in die Wälder.
Am 23.06.1759 wurde die Stadt von 1.600 Mann der durchmarschierenden preußischen Armee geplündert. Das Ganze dauerte 12 Stunden. Da die Schutzgebühr nicht bezahlt werden konnte, nahmen die Preußen 36 Rinder an sich und der damalige Vogt Kristian Harnisch wurde als Geisel genommen. Für ihn wurde ein Lösegeld von 211 Österreichischen Gulden bezahlt.
Am 17.11.1759 kamen die Preußen erneut und nahmen Severin Titell, Ondřej Krugner und František Neumann als Geiseln. Auch hier musste ein Lösegeld in Höhe von 300 Österreichischen Gulden gezahlt werden.
Die Nummerierung erfolgte 1771.
Im September 1813 zogen russische Truppen durch Mikulov, die sich jedoch sehr gut benahmen und die Stadt nicht beschädigten.
Am 27.11.1826 zerstörte ein Brand 14 Häuser und ein Bürger verbrannte, laut unklaren Aufzeichnungen in der Chronik war dies der Brandstifter, der offenbar ins Feuer geworfen wurde.
1866 zogen preußische Truppen durch Mikulov, diesmal als Freunde Österreichs.
Seit jeher fuhren Postkutschen durch Mikulov. Das Haus, in dem umgespannt wurde, heißt noch heute „Na poště“ (Zur Post). 
1867 wurde hier die Österreichische Post gegründet.

Da die Stadt ihre eigene Rechtsprechung ausübte, blieb die sogenannte Lostrommel (nach Ostrakismus/Scherbenrecht) erhalten. Sie enthielt 70 schwarze und 70 weiße Murmeln in einer Schachtel mit Löchern, in die die Wähler entweder weiße (für Unschuld) oder schwarze (für Schuld) Murmeln warfen.
Die Chronik von 1404 ist bereits beschädigt, die Einträge sind aber gut lesbar, obwohl sie auf Deutsch und in Fraktur geschrieben wurden. Sie wird im Bezirksarchiv in Teplice aufbewahrt.

Dokumente (Bullen) der Stadt Mikulov

  1. Am 01.05.1543 verlieh Kaiser Ferdinand I. der Stadt das erste freie Münzrecht, die Gemeinde zahlte 18 Jahre lang keine Gebühren.
  2. Kaiser Rudolf II verlieh der Stadt am 06.09.1597 ein Wappen und das Recht, Jahr- und Wochenmärkte abzuhalten (diese Bulle ist besonders gut erhalten, die Farben des Wappens sind so frisch, als ob sie der Maler gerade erst malte).
  3. Am 30.05.1597 bestätigte Ullrich Felix, Freiherr von Lobkovicz, 16 Artikel der Freiheit zur Ausübung des Handwerks. Die in Bronze und Kupfer geätzten und geschnittenen Siegel werden hier in der Post aufbewahrt, 12 davon werden in der Stadtkasse aufbewahrt.
  4. Am 24.12.1642 genehmigte Ulrich Adam Popel Lobkovicz den Bau einer Brauerei und einer Mälzerei.
  5. Am 16.06.1678 bestätigte Václav Ferdinand Popel von Lobkovicz die bestehende Freiheit und genehmigte die Statuten der Schuhmacher-, Schneider- und Schmiedezünfte.
  6. Am23.06.1679 verkaufte Václav Ferdinand Popel von Lobkovicz das Grundstück, auf dem abgebaut wurde, an die Stadt Mikulov.
  7. Am 14.08.1706 bestätigte Leopold Josef Popel Graf von Lobkovicz die Privilegien der Stadt Mikulov. Dasselbe taten Kaiser Karl VI am 21.11.1732 und Kaiser Josef II. am 13.04.1784. Diese Bulle hat ein besonders gut erhaltenes Siegel mit einer Abmessung von 25 cm. Das in die Holzkiste eingelegte Siegel ist sehr fein gearbeitet und besteht aus zinnoberrot gefärbtem Bienenwachs.

 

 

DR

 

Landkarte