HEILBAD TEPLICE
Teplice liegt in einem Becken zwischen dem Böhmischen Mittelgebirge und dem Erzgebirgsmassiv unweit der Grenze zu Deutschland. Über das Erzgebirge und das Böhmische Mittelgebirge führten schon immer wichtige Handelsrouten, die die böhmischen Regionen mit den Nachbarländern verbanden. Diese Handelswege wurden von Wachburgen geschützt, um die dann Städte entstanden sind. Teplice verdankt seine Entwicklung mehreren Umständen: Handel, Bergbau und Heilquellen. Ebenso bedeutend war die Kolonialisierung der Ordensgemeinschaften, die bereits im 12. Jahrhundert in den Grenzgebieten Klöster errichteten (in Teplice ist es das Benediktinerkloster des Hl. Johannes des Täufers). Teplice verfügt daher über eine Reihe interessanter Denkmäler - das Schloss wurde im 16. Jahrhundert auf den Überresten eines älteren romanischen Klosters gegründet, der Schlossplatz mit der prächtigen Pestsäule von Matthias B. Braun stammt aus dem Jahr 1718, der englische Schlosspark wurde auch im 18. Jahrhundert angelegt, ... in der Stadt selbst gibt einige wichtige Kirchen. In der Umgebung von Teplice kann man weitere Klöster, Kirchen, Schlösser u. a. besichtigen.
Nach der Gründung des Klosters entstand eine kleine Siedlung. Sie verwandelte sich im 13. Jahrhundert allmählich in eine Stadt mit Bürgerhäusern und zählte zum Eigentum der böhmischen Königinnen (während der Regierungszeit von Jiřík von Poděbrady war die Stadt im Besitz seiner Frau Johanna von Rožmitál). Zur Entwicklung der Kurwesens kommt es jedoch erst im 16. Jahrhundert. Der damalige Besitzer von Teplice, Volf von Vřesovice, baute unweit der Quelle in der Nähe von Pravřídlo ein massives Gebäude mit getrennten Becken für Männer und Frauen, einen Behandlungsraum, Unterkünfte sowie andere Räumlichkeiten. So lockte er anspruchsvolle und wohlhabende Gäste in das Heilbad. Zu dieser Zeit wird das Heilbad so überrannt, dass es nicht genug Unterkünfte für alle Interessenten gibt. Der Besitzer von Teplice Graf Wilhelm Kinsky von Wchinitz und Tettau wurde zusammen mit Albrecht von Wallenstein 1634 in Cheb ermordet und das Heilbad und die Stadt selbst fielen in die Hände des kaiserlichen Generals Johann von Aldringen und blieben bis 1945 im Besitz der Familie Clára-Aldringen.
Die zeitgenössische Stadt Teplice bietet den Besuchern einen rekonstruierten Kurkomplex mit vielen Kurhäusern, ein renoviertes Erzgebirgstheater, ein neues Schwimmareal mit Squashplätzen sowie etliche berühmte Restaurants und Cafés ... Ein echtes Erlebnis sind die Aussichten vom Taubrather Berg (Doubravský vrch), vom Berg Borschen (Bořeň), vom Gipfel des Milleschauer (Milešovka) oder des Komáří vížky mit einem Sessellift. Im Sommer bieten nach der Rekultivierung angelegte Seen eine angenehme Umgebung zur Erholung, im Winter locken die Berge mit Pisten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und präparierten Langlaufloipen. Wir glauben, dass Teplice über eine großartige Geschichte und eine interessante Gegenwart verfügt.
Schloss Teplice
Das gesamte Schloss ist ein bedeutendes architektonisches Baudenkmal, das die Entwicklung der Baustile dokumentiert. Es wurde von Königin Judith im 12. Jahrhundert als Basilika und Benediktinerkloster gegründet. Das Gebäude wurde ganz in der Nähe der Heilquellen von Teplice errichtet, was die einzigartige Verbindung des feudalen Herrenhauses mit der Entwicklung des Kurwesens belegt. Es vereint Überreste eines romanischen Klosters bis zu Renaissance-Sälen. Das Schloss und der Schlossplatz sind Teil der städtischen Denkmalschutzzone, dort befindet sich auch das Museum von Teplice.
Der Schlossgarten
Der Schlossgarten wurde Ende des 16. Jahrhunderts als Wildpark gegründet, später wurde er zum Teil in einen französischen Park und um die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert vollständig in einen englischen Park umgebaut. Heute ist der Garten geschützt. Interessant ist die sogenannte Vogeltreppe, die um 1760 als Zugang zum Garten angelegt wurde. Die Treppe wurde nach den in der Barockvoliere gehaltenen Vögeln benannt. Im Park gibt es zwei Teiche, Bootsfahren sind möglich.
Der Schlossplatz
Der Schlossplatz ist gesäumt von vielen Häusern im klassizistischen und Empire-Stil, die größtenteils zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. Er ist ein historisches Denkmal und belegt die alte Bebauung in der Schlossumgebung. Auf diesem Platz spazierten und wohnten Herrscher Europas, berühmte Künstler und edle Kurgäste. Vertreter Englands, Österreichs, Preußens und Russlands unterzeichneten hier 1813 - wie eine Gedenktafel belegt - das Abkommen über den Kriegszug gegen das napoleonische Frankreich.
Die Pestsäule
Die Pestsäule mit der Heiligen Dreifaltigkeit an der Spitze ist eines der schönsten Werke des weltberühmten Barockbildhauers Matthias Bernhard Braun. Sie befindet sich im westlichen Teil des Schlossplatzes und wurde aus Sandstein nach einem Entwurf des berühmten Bildhauers in den Jahren 1718-1719 vom Steinmetz A. V. Bäumel als Dankeschön für die Abwendung der Pestepidemie in Teplice 1713 errichtet.
Dr. Eduard Beneš Platz
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fanden hier - hinter der Stadtmauer - Viehmärkte statt. An der Westseite steht ein Gebäude im neoromanischen Stil von 1860, heute eine Sekundarschule.
Kolostuj-Türmchen
Diese zwei spitzen Türmen haben dem Gebäude seinen Namen gegeben. Es wurde auf Fundamenten älterer Gebäude wahrscheinlich um 1600 als Gartenpavillon erbaut. Ein Vertreter der Renaissance-Architektur in der Stadt.
Das Garten- und Ballhaus
Dieses Haus wurde 1732 vom örtlichen Maurermeister Langler im Stil des Barock erbaut, ursprünglich mit konvexer Fassade mit Flügeln, die später durch Anbauten ergänzt wurden. Der große Saal wurde 1738 vom Hofmaler J. F. Müller, gebürtiger aus Kadaň, mit Fresken geschmückt. Im Gebäude befand sich früher ein Restaurant und ein Tanzsaal, wo Bälle für die Schloss- und Kurgäste stattfanden. Im 19. Jahrhundert wurde der Gartensaal zum Zentrum des gesellschaftlichen Lebens des Kurortes. Heute steht es dem Publikum für Konzerte, Gesellschafts- und Tanzveranstaltungen wieder zur Verfügung.
Das alte und neue Rathaus
Das alte Rathaus aus dem 16. Jahrhundert stand in der Mitte des Platzes. 1806 wurde es abgerissen und im selben Jahr durch ein Gebäude im Empire-Stil ersetzt. An die rechte Seite des Rathauses schloss sich das Haus Goldene Kanone an. An seiner Stelle errichtete der Architekt Adolf Siegmund 1865 das Sparkassengebäude, wo sich auch die Büros der Stadtverwaltung befanden. 1886 verknüpfte derselbe Architekt die Sparkasse mit dem nebenstehenden Haus Goldener Engel zu einem Neorenaissancegebäude.
Die Kirche des Hl. Johannes des Täufers
Eines der wichtigsten Wahrzeichen des Schlossplatzes ist die Kirche des Hl. Johannes des Täufers. Zu den Anfänge der Kirche gibt es keine Angaben, der Turm wurde 1594 erbaut. Zwischen 1700 und 1703 erfolgten bedeutende Umbauten im Barockstil, wahrscheinlich unter der Leitung von K. Langler. Später wurde das Gebäude mehrmals repariert und umgebaut. Die Kirche ist im Stil des Barock und Rokoko ausgestattet. Unter der Kirche befinden sich die Gräber der Familien von Wchinitz, von Aldringen und von Clara-Aldringen. Rund um die Kirche befand sich einst ein Stadtfriedhof, der 1760 aufgelöst wurde.
Die Kirche der hl. Elisabeth von Ungarn
Die im Ortsteil Schönau (Šanov) gelegene Kirche wurde nach Angaben des Architekten Heinrich Ferstel, Schöpfer der Votivkirche in Wien, erbaut. Sie wurde im Stil des neogotischen Purismus erbaut. Der Grundstein wurde im Herbst 1862 gelegt, das Schiff wurde 1877 fertiggestellt und der Turm wurde 1887 hinzugefügt. Der Innenraum ist ebenfalls im neugotischen Stil mit Kreuzrippengewölben ausgestattet. Das Gemälde auf dem Hauptaltar zeigt die heilige Elisabeth von Thüringen und das Rosenwunder, wie es von Professor August Wernde aus Wien auf einem Bild festgehalten wurde.
Herz-Jesu-Kirche (Rote Kirche von Turn/Trnovany)
Die Kirche befindet sich im Teplicer Stadtteil Turn (Trnovany) an der Kreuzung der Straßen Masarykova und U Červeného kostela. Wie der Name selbst schon sagt, Einwohner von Teplice nennen dieses sakrale Gebäude trotz des offiziellen Namens Hez-Jesu-Kirche nur "Rote Kirche". Die Katholische Herz-Jesu-Kirche in Turn (Trnovany) wurde 1908-1909 als pseudogotische dreischiffige Basilika mit Querschiff und einem prismatischem Turm erbaut. Die Innenausschmückung wurde erst 1934 vom Maler A. Böhm hinzugefügt.
Das Denkmal der jüdischen Synagoge
Das Denkmal wurde 1995 zum Gedenken an den Holocaust und an die Synagoge errichtet, die 1882 an dieser Stelle errichtet und am 14.03.1939 von den örtlichen Nazis zerstört wurde. Die Synagoge war ein beeindruckendes imposantes Gebäude mit vollkommenen und schönen Formen und schmückte die Stadt.
Seume-Kapelle
Der korrekte Name lautet Kapelle des Hl. Kreuzes, erbaut wurde sie 1728-1730 auf dem Friedhof von Chr. Lagler im Barockstil. Vom ursprünglichen Friedhof sind Grabsteine des deutschen Dichters J. G. Seume und des Teplicer Burggrafenmeisters und Komponisten Wolfram aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts erhalten geblieben. Der Friedhof befand sich hier zwischen 1760 und 1863. Eine Marmorbüste von J. G. Seume (1763-1810), des deutschen Dichters der Romantik mit revolutionärem Gedankengut, der 1810 während seines Aufenthalts in Teplice starb, stammt aus dem späten 19. Jahrhundert.
Die Beuron-Kapelle
Die Beuron-Kapelle gehörte zum Kloster der Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus. Das Kloster wurde 1865 gegründet und die Wandbemalung im Stil einer Beuron-Kunstschule wurde zwanzig Jahre später hinzugefügt. Heute gehört die Beuron-Kapelle zum Gymnasium Teplice.
Gegenwärtig ist unsere Kapelle das älteste vollständig erhaltene Beuron-Denkmal auf dem tschechischem Gebiet, wobei sich in der Tschechischen Republik mehr als 40 Denkmäler befinden, die über eine Wandbemalung in diesem Stil verfügen.
Praktische Informationen:
Alle Informationen finden Sie in der Tourist Information Teplice (Touristinfo VisitTeplice).