MOORGEBIET NOVODOMSKÉ RAŠELINIŠTĚ
Das Moor Novodomské rašeliniště ist ein nationales Naturschutzgebiet im Erzgebirge. Es liegt zwischen den Ortschaften Hora Svatého Šebestiána und Kalk im Kreis Chomutov in der Region Ústí nad Labem. Geschützt werden naturbelassene Waldbestände aus Torffichten, Birkenwälder und Hochmoore mit Knieholz sowie naturbelassene Nichtholzböden wie Hochmoore und Quellgebiete. Zu den vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten im Schutzgebiet zählen die Zwergbirke, der Rundblättrige Sonnentau oder die Schwarze Krähenbeere sowie Tiere wie Birkhuhn, schwarze Fledermaus oder Raufußkauz.
Die ältesten Berichte über den Torfabbau im Gebiet des Moores Novodomské rašeliniště stammen aus dem 18. Jahrhundert, aber intensiver Abbau durch Torfziegelstechen fand vor allem nach 1920 statt und endete während des Zweiten Weltkriegs. Torf wurde als Einstreu für Rinder verwendet und es wurde zu Torfbriketts verarbeitet. Spuren des Bergbaus sind in geringem Umfang nördlich vom Teich Nový rybník sichtbar, der durch die Flutung eines Teils des Grubenfeldes entstanden ist. Zu Zeiten, als man in den umliegenden Bergwerken Eisenerz abgebaut hat, wurde in den angrenzenden Wäldern Holz für die Holzkohlegewinnung geschlagen. Dadurch wurden die Fichtenwälder mit eingestreuten Tannen, Birken und Buchen in reine Fichtenbestände umgewandelt.
Seit den 1960er Jahren kommt es zu Gasemissionen aus der Verbrennung von Braunkohle, die zum Aussterben von Wäldern rund um die Torfmoore geführt haben. Darüber hinaus waren geschwächte Wälder in den 1960er und 1970er Jahren von der Borkenkäferkatastrophe betroffen. Im Jahr 1979 vermehrte sich die Rote Kiefernbuschhornblattwespe stark (Neodiprion sertifer), die durch Fraß ca. 90 % der Moorvegetation im Moor Jezerní rašeliniště beschädigte. Bei der Aufforstung wurde das Gebiet um die Moore trockengelegt, Bagger schoben den Mutterboden beiseite und abgestorbene Bäume wurden durch nicht heimische Bäume wie Stech-Fichte (Picea pungens), Europäische Lärche (Larix decidua) oder verschiedene Kiefernarten ersetzt.
Das Ministerium für Kultur und Information erklärte die Region erstmals am 18. November 1967 zum staatlichen Naturschutzgebiet. Dieselbe Stufe des Naturschutzes wurde vom Kulturministerium erneut am 29. Dezember 1987 mit einer Fläche von 312,61 Hektar bestätigt. Zum nationalen Naturschutzgebiet wurde die Region vom Umweltministerium zuletzt am 1. August 2014 erklärt. Das Naturschutzgebiet ist in der Zentralen Naturschutzliste unter der Nummer 278 eingetragen. Das Gebiet wird von der Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik verwaltet. Seit dem 13. Januar 2005 gehört das Naturschutzgebiet zum Vogelschutzgebiet Novodomské rašeliniště - Kovářská mit einer Fläche von 159,626 km² und seit dem 15. April 2005 zur europäisch bedeutsamen Lokalität Novodomské a Polské rašeliniště mit einer Fläche von 26,143 km².
DR