Die Stadt Hora Svaté Kateřiny liegt auf einer Höhe von 696 m im tschechischen Teil des Erzgebirges nahe der sächsischen Grenze. Die Katastergrenze der Gemeinde bildete im Norden die Staatsgrenze zu Deutschland, die im Laufe der Geschichte mehrfach verändert wurde. Im Nordosten liegt die Katastergemeinde Nová Ves v Horách, im Osten die Gemeinde Mikulovice, im Süden Lesná und der Stadtwald der Stadt Jirkov, im Südwesten die Gemeinde Malý Háj und im Westen Brandov. Im Jahr 1861 war das Katastergebiet der Stadt Hora Svaté Kateřiny mit 1.093 Joch und 1.393 Klafter in 3.342 Parzellen aufgeteilt. Davon waren 350 Joch und 295 Klafter bewaldet. Etwa zwei Drittel der Stadt Hora Svaté Kateřina lagen auf dem Městský vrch, dem sogenannten Stadtberg. Dieser Teil der Stadt bildet ein regelmäßiges rechteckiges Quadrat. Das restliche Drittel der Stadt liegt im Tal (Im Grunde) am Kateřinský Potok (Zobelbach), das in südlicher Richtung am Pachenkov (Pachenhäuser) angrenzt. Im Norden befand sich entlang des Hraniční Potok (Schweinitzbach auch Grenzbach) stromabwärts eine Reihe von Gebäuden bis zur sogenannten Mahlermühle nahe der Katastergrenze zu Brandov. Stromaufwärts in östlicher Richtung stand auch eine Reihe von Gebäuden bis zum Gasthof U zeleného stromu (Beim grünen Baum) nahe der Katastergrenze zu Nová Ves v Horách. Diese Bauweise war rein zweckmäßig, da es sich bei den Gebäuden im erwähnten letzten Drittel meist um Industrieanlagen an Bächen handelte, die auf eine Wasserenergiequelle angewiesen waren.
Der ursprüngliche Name der Stadt Hora Svaté Kateřiny sollte Hallberg lauten und könnte vom Wort Kupferhall abgeleitet sein, dem Namen für ein altes Bergwerk. Nach einer alten Legende wurde es in St. Katharinaberg (auch Katterberg) umbenannt, weil eine dem Herrn dienende Magd beim Grasmähen auf Silber gestoßen sein soll. Dies könnte möglicherweise die Wahl der Hl. Katharina erklären, denn sie ist auch Schutzpatronin der Bergleute, Patronin der Pfarrkirche und der Stadt und sie wurde in das Stadtwappen aufgenommen.
Die akzeptablere Erklärung wäre, dass einer der Brüder der aus Sachsen stammenden nicht benannten Familie namens Hans Georg und seine Leute in der Nähe der heutigen Stadt Johann-Georgenstadt (in Sachsen) Erz gefunden und eine nach ihm benannte Bergbaustadt gegründet haben soll. Ein weiteres Erzlager, das er entdeckte, war der Ort, an dem er ebenfalls eine Bergbaustadt gründete, die er Annaberg (in Sachsen) nach seiner Schwester Anna nannte. Ebenso gründete er Marienberg (in Sachsen) und änderte nach seiner dritten Schwester Kateřina den ursprünglichen Namen Hallberg in Katharinaberg.
Die Geschichte der Stadt Hora Svaté Kateřiny ist eng mit dem Abbau von Erzen, insbesondere Kupfer und Silber, verbunden. Vermutlich wurde hier schon in vorhussitischer Zeit Erz abgebaut, was durch die auf der alten Bergbaukarte eingezeichneten unbenannten Gruben belegt werden kann.
Hora Svaté Kateřiny gehörte zur Herrschaft Červený Hrádek. Tým von Koldice, der Besitzer der Gruben in Krupka hat sie wahrscheinlich zusammen mit der gesamten Herrschaft von König Wenzel IV. als Lehen bekommen.
Neben dem Bergbau betrieb die Obrigkeit in Hora Svatá Kateřiny auch Landwirtschaft. Anscheinend stand hier ein Bauerngut, zu dem auch ein Hof gehörte. Darauf deuten zumindest alte Ortsnamen wie Hofteich, Hafgärten, Hoffelder und Herrengasse hin. Das Haus Nr. 89 trug den Namen Herrenhaus.
Unter den Besitzern der Herrschaft Červený Hrádek sind im Jahre 1443 Wilhelm von Illenburg und im Jahre 1462 Albrecht von Kompas bekannt. Der entscheidende Meilenstein war das Jahr 1473, als dieses Gut von Lorenz Glatz von Altenhorf, einem Patrizier aus Krupka, gekauft wurde, der anschließend begann, seine in Krupka erworbene Bergbauerfahrung in Hora Svaté Kateřiny anzuwenden. Der Bergbau wurde damals (1480) am aktivsten in den Orten „Beim Reichen Geschiebe“, „Eliseasgang“ und im Bergwerk „Georgi“ betrieben, wo sich auch eine Schmelzhütte befand.
Nach dem Tod von Lorenz Glatz von Altenhof im Jahre 1516 ging sein Besitz an seine Tochter Anna, die Frau von Šebestián von Veitmile über, einem damals bekannten Bergbauunternehmer, was sich sehr günstig auf die weitere Entwicklung des Bergbaus auswirkte. 1517 trennte Šebestian von Veitmile in Hora Svaté Kateřiny das obere Bergwerk genannt Kupferhall vom Rest seines Besitzes ab und gewährte ihm einen besonderen privilegierten Status. Dies hing vermutlich mit dem Fund von Silber an den Hängen des Stadtbergs zusammen, wo auch ein neues Städtchen gegründet wurde, dessen Gründung am 2. Februar 1528 der böhmische König Ferdinand I. bestätigte. Er verlieh der Stadt das Recht, einen lokalen Markt und den Jahrmarkt abzuhalten, grünes Wachs zum Siegeln zu verwenden und das Stadtwappen zu führen.
1554 verkaufte Šebastian von Veitmile sein Gut Červený Hrádek für 24.000 Schock Meißner Groschen an Christoph von Karlovice und Hermannsdorf. Schon 1577 ging Hora Svaté Kateřiny in den Besitz von Bohuslav von Michalovice und nach acht Jahren in den Besitz der Familie Lobkowicz über. Nach der Beschlagnahme des Eigentums von Jiří Popel von Lobkowicz fiel Hora Svaté Kateřiny an Kaiser Rudolf II. - ohne Abhängigkeit von einer anderen Obrigkeit. Hervorzuheben ist jedoch, dass bereits 1556 das Verhältnis zur Obrigkeit so geregelt wurde, dass die Bergstadt völlig autonom war und ihre Einwohner als freie königliche Bergleute galten.
In dieser Zeit entstand in Hora Svaté Kateřiny wahrscheinlich auch die erste Pfarrkirche, wie die Abschriften alter Kirchenbücher aus den Jahren 1566-1590 belegen, die über die Erweiterung des alten Friedhofs berichten. Ab 1607 begannen die Vorbereitungsarbeiten für den Bau einer neuen Kirche, die am 17. Oktober 1611 feierlich geweiht wurde. Die Baukosten für die letzten sechs Monate beliefen sich auf 641 Schock. Diese neue Kirche wurde eine evangelische Kirche.
Die dunkelste Zeit in der Geschichte von Hora Svaté Kateřina war das 17. Jahrhundert. 1605 verkaufte Kaiser Rudolf II. die Herrschaft Červený Hrádek zusammen mit der Stadt Hora Svaté Kateřiny an Adam Hrzan von Harras für 250.000 Schock Meißner Groschen, nur die Stadt Chomutov hatte sich freigekauft und entging so dem traurigen Schicksal, das die anderen Ortschaften der Herrschaft ereilte. Hora Svaté Kateřiny blieb bis 1707 im Besitz der Adelsfamilie Hrzán. Die Unterdrückung der Untertanen unter den Hrzáns steigerte sich, die Untertanen wurden mit immer neuen Abgaben, Pflichten und Frondiensten belastet. Bereits 1609 fühlte sich Kaiser Rudolf II. auf Bitten der Bewohner der Stadt gezwungen, am 18. März desselben Jahres an Hrzán bezüglich des Schutzes der Einwohner von Hora Svaté Kateřina zu schreiben und ihn darum zu bitten, dass die der Stadt Hora Svaté Kateřina gewährten Privilegien respektiert werden. Auch Kaiser Ferdinand II. musste zum Schutz der Bewohner der Stadt eingreifen, nachdem Johann Adam Hrzan mehrere Männer aus Hora Svaté Kateřiny ins Gefängnis brachte, die Unterdrückung steigerte und neue Arbeitsaufträge forderte. Hrzán antwortete auf diesen kaiserlichen Brief vom 10. November 1627, er hatte zwar vier Männer aus dem Gefängnis freigelassen, zuvor ließ er sie jedoch gründlich verprügeln. Auch der am 12. Oktober 1624 an Adam Hrzán gerichtete Befehl des Fürsten Lichtenstein, des Statthalters in Böhmen, blieb ohne Ergebnis. Die größte Unterdrückung der Untertanen unter Ferdinand Maximilian fand in den Jahren 1680-1699 statt. All dies erlaubte sich die Familie Hrzán zu der Zeit, als der Stadt Hora Svaté Kateřiny 1612 von Kaiser Matyášek, 1652 von Kaiser Ferdinand III. und 1669 von Kaiser Leopold I. königliche Privilegien bestätigt wurden. Die Hrzáns neigten auch nicht dazu, unternehmerisch im Bergbau tätig zu werden. Adam Hrzán ließ die einzige Schmelze auf dem Berg Svaté Kateřina schließen. Dieses mangelnde Interesse der Familie Hrzán am Bergbau spiegelte sich zwangsläufig in der gesamten Entwicklung des Bergbaus in diesem Gebiet wider.
Am 8. Oktober 1707 verkaufte Zikmund Valentin Hrzán seinen Besitz an J. Adam Ondřej, Fürst von Lichtenstein, der diesen Besitz seiner Tochter Maria Dominica schenkte, die mit dem Fürsten von Auersperg verheiratet war.
Bereits seit Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Region um Hora Svaté Kateřiny von der Pest heimgesucht. In den Jahren 1611-1614 hatte diese Krankheit den Ort Hora Svaté Kateřiny im vollen Umfang heimgesucht, ganze Familien starben, der Chronist nennt diese Zeit als die Zeit des großen Sterbens. Zum Vergleich nenne ich nur ein Beispiel aus dem nahe gelegenen Mníšek, wo 1613 innerhalb von sechs Monaten 163 Einwohner an der Pest starben, im ganzen Dorf blieben nur 59 Menschen am Leben. Sicherlich hinterließen diese Pestseuchen auch in Hora Svaté Kateřiny tiefe Spuren und wirkten sich auf die Gesamtentwicklung der Stadt aus. Im April 1633 brach die Pest erneut aus, zumindest die Zahl der Toten deutet darauf hin. Im Vergleich zu den Vorjahren sieht die Situation wie folgt aus: 1631 gab es 16 Todesfälle, 1632 waren es bereits 61 Todesfälle, 1633 erreichte die Zahl der Todesfälle 216. In den folgenden Jahren sank diese Zahl, 1634 auf 35 Todesfälle, 1635 auf 17 Todesfälle und 1636 auf nur noch 7 Todesfälle. Anscheinend hatte Hora Svaté Kateřiny zu dieser Zeit nicht viele Einwohner. Auch die große Pest im Jahr 1680, die ganz Böhmen betraf, hinterließ ihre Spuren in Hora Svaté Kateřiny. Aus den in der Stadtchronik aufbewahrten Abschriften des Registers geht hervor, dass am 6. November das hundertste Opfer dieser Krankheit zu Grabe getragen wurde und erst am 27. Januar 1681 das letzte Opfer der Pest begraben wurde.
Viele Leiden und Verluste musste die Bevölkerung von Hora Svaté Kateřiny während des Dreißigjährigen Krieges aufgrund der Kriegsereignisse ertragen. 1632 zog die Wallenstein-Armee durch die Stadt und plünderte Hora Svaté Kateřiny, 200 Musketiere blieben bis November und noch bevor sie die Stadt verließen, brachten sie das gesamte Kupfer nach Most und Chomutov und gossen ihre Munition aus dem Blei in Zelený Důl (Grünthal). Als diese Musketiere die Stadt Hora Svaté Kateřiny verließen, hatte die Stadt keine Getreide- und Lebensmittelvorräte mehr, die Soldaten verbrauchten sie und nahmen die Reste mit. Die Bevölkerung hungerte den ganzen Winter über und es ist nicht verwunderlich, dass nach dem Hunger die bereits erwähnte Pest ausbrach.
Auf dem Land bildeten sich damals verschiedene Räuberbanden, die Häuser überfielen und plünderten. Solche Fälle gab es auch in Hora Svaté Kateřiny, wo viele Menschen ums Leben kamen, 44 Häuser in Brand gesteckt und in Schutt und Asche gelegt wurden.
Um der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert wurde die Stadt Hora Svaté Kateřiny evangelisch und die 1611 erbaute Kirche war ursprünglich als evangelische Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Die Rekatholisierung erfolgte 1627 und die letzten evangelischen Gottesdienste wurden am 24. Februar 1628 abgehalten. Ab 1630 übernahmen die Jesuiten aus Chomutov das Patronat über die Kirche in Hora Svaté Kateřiny.
Im Jahr 1681 bietet Hora Svaté Kateřiny ein trauriges Bild, als insgesamt 55 Familien infolge religiöser Kämpfe starben oder auswanderten. 70 bewohnte Häuser standen neben 65 verbrannten Häusern, dazu kam noch die Tatsache, dass die Obrigkeit von Hrzan ihre Forderungen steigerte und der Stadt immer neue Lasten auferlegte. In der Vorkriegszeit waren in den Bergwerken etwa 500 Bergleute beschäftigt, die durchschnittlich 500 Mark Silber pro Jahr förderten. Am Ende des 16. Jahrhunderts zählte Hora Svaté Kateřiny 177 Häuser mit einer Gesamtbevölkerung von 1.800-2.500 Menschen, die damals der Bevölkerung der Städte Most oder Chomutov entsprachen. Der Bergbau wurde durch den Dreißigjährigen Krieg stark gestört, die Bevölkerungszahl nahm ab, die Obrigkeit von Hrzan steigerte ihre Forderungen und respektierte die Freiheiten nicht, die in den königlichen Privilegien verankert waren, die der Stadt gewährt und bestätigt wurden.
Aber auch diese Blüte des Bergbaus, die zur Blüte der Stadt hätte beitragen können, wurde durch die Kriege um Schlesien und den Siebenjährigen Krieg gestört. Am stärksten betroffen war Hora Svaté Kateřiny 1759, als die Preußen die Stadt überfielen und ein Lösegeld von 1.000 Reichstaler forderten, damit die Stadt nicht in Brand gesetzt wird, den Bürgermeister, Pfarrer und Ratsherr als Geiseln nach Marienberg brachten und Lösegeld forderten. Nach dem Raub der Bergmannskasse, aus der sie 1.720 Gulden stahlen und diverse Einrichtungsgegenstände aus der Bürgermeisterwohnung für 119 Gulden entwendeten, verlangten sie weitere 500 Reichstaler. Insgesamt verlor die Stadt durch diesen Überfall 2.915 Gulden und 58 Kreuzer. Im selben Jahr überfielen die Preußen erneut Hora Svaté Kateřiny und raubten den Bürgern weitere 1.880 Gulden. Während dieser Kriege erlebten die Einwohner von Hora Svaté Kateřiny insgesamt 14 Überfälle, bei denen die Stadt auch geplündert wurde. Der Gesamtschaden kann mit 21.763 Gulden und 4 Kreuzern beziffert werden. Nach einer gewissen Entschädigung aus dem Jahr 1770 belief sich die Schadenshöhe, umgerechnet in die Währung der Vormünchener Republik aus dem Jahr 1919, auf über eine Million Kronen.
1777 verkaufte Fürst J. Adam von Auersperk die Herrschaft Červený Hrádek an Graf Jindřich von Rothenhan, dessen Tochter Gabriela den Grafen Jiří Buguoi heiratete.