Das schöne Frühlingswetter lädt zu Spaziergängen ein und die im Wald oberhalb der Stadt Osek (Osegg) verborgene Burgruine Rýzmburk ist ein ideales Ausflugsziel. In der tschechischen Übersetzung war die "Riesenburg" eine der größten gotischen Burgen in Böhmen, die ersten Erwähnungen dieser Burganlage stammen aus dem Jahr 1230, als wahrscheinlich mit dem Bau begonnen wurde. Die ursprünglichen Besitzer der Burg - die Herren von Rýzmburk oder „Hrabišice“ (Hrabischitzer) gehörten zu den bedeutendsten Adelsgeschlechtern des mittelalterlichen Böhmens und spielten eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der gesamten Region Nordwestböhmen.
Die Burg besteht aus zwei Hauptteilen. Der Kern mit Wohntürmen und einer Kapelle befindet sich am höchsten Punkt des Felsrückens. Daran schließt sich von Süden und Westen ein wesentlich größeres Areal an, das von einer Mauer mit Schießtürmen begrenzt und von einem massiven Angriffsturm (dem sogenannten Bergfried) beherrscht wird. Während ihres Bestehens wechselte die Burg mehrmals den Besitzer, bis sie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts endgültig aufgegeben wurde und zu verfallen begann. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Ruine zu einem beliebten Ausflugsziel, in den 1930er Jahren wurde sie sogar vom berühmten romantischen Dichter Karel Hynek Mácha besucht.
