Der Wallfahrtsort Květnov befindet sich etwa 7 km nördlich von Chomutov in der Nähe des gleichnamigen Dorfes.
Die Sage von einem kleinen Hirten bringt uns den Anfängen dieses Wallfahrtsortes näher. Der Hirte hatte beim Treiben des Viehs geflucht und wurde aus dem Gebüsch von einer Stimme ermahnt. Als er in das Gebüsch richtig hineinschaute, fand er eine kleine Marienstatue, die er mit nach Hause nahm und in eine Truhe legte. Am Morgen war die Statuette jedoch aus der Truhe verschwunden und er fand sie im Gebüsch wieder, genau wie zuvor. Diese Situation wiederholte sich mehrfach. Sogar die Steine, die für den Bau einer Kapelle vorbereitet wurden, die dieser Statue gewidmet sein sollte, verschwanden über Nacht und am Morgen fand man sie an der Stelle, wo der Junge die Statue zuerst fand. Die Kapelle wurde also an der Stelle errichtet, wo man die Statue fand. Diese Sage stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.
Der erste gesicherte Bericht über die Kapelle stammt aus dem Jahr 1592, als Adam von Lobkovice und seine Frau Margareta der Kapelle ein Messgewand schenkten, auf dem der Name und die Embleme der Stifter und die Jahreszahl eingestickt waren. Durch die schrittweisen Umbauten der Kapelle entstand eine Kirche in der heutigen Größe. Während des ersten Gottesdienstes, der im 16. Jahrhundert in der Kirche gefeiert wurde, geschah ein Wunder - ein Blinder erlangte sein Augenlicht wieder. Seitdem ist die Marienkirche in Květnov ein Wallfahrtsort.
In den Jahren 1784-1785 ging es darum, die Kirche zu schließen und die Gnadenstatue in die Kirche im nahegelegenen Blatno zu überführen. Der Typhusausbruch in Chomutov führte zu intensiven Gebeten und Wallfahrten zur Jungfrau Maria in Květnov, was die Behörden 1807 dazu brachte, eine Verordnung zu erlassen, nach der die Wallfahrtskirche in Květnov geöffnet bleiben konnte.
DR